Gehörst du auch zu den Handarbeits-Fans, die mit Freude neue Kreationen häkeln und diese auch gerne mit vielen Häkelfreunden teilen möchtest? Dann bist du bei uns genau richtig. Wir zeigen dir, wie du eine Häkelanleitung selbst schreiben kannst, wie sich der Aufbau einer Häkelanleitung gestaltet und geben dir ein Muster mit, welches du abarbeiten kannst, um deine Anleitung zu erstellen.
Wie beginnst du beim Schreiben einer Häkelanleitung?
Um eine Häkelanleitung zu schreiben, musst du kein*e Schreibkünstler*In sein. Wir führen dich Schritt für Schritt zu deiner Anleitung hin. Du musst lediglich das Häkeln so weit beherrschen, dass du auch die kleinsten Informationen an deine Leser*Innen weitergeben kannst. Was dir vielleicht unwichtig erscheint, kann für andere zu einer großen Herausforderung werden. Lass dich von uns an der Hand nehmen und zeigen, wie du eine Häkelanleitung schreibst.
Nehmen wir an, du hast dich schon für ein ganz bestimmtes Projekt entschieden. Du hast es selber kreiert und möchtest nun die passende Anleitung dazu bei uns einstellen, damit du viele interessierte Handarbeits-Fans erreichst.
Worüber du dir vor dem Schreiben Gedanken machst
Bevor du deine Häkelanleitung schreibst, solltest du dir ein paar Fragen stellen:
Wer soll meine Kreation nacharbeiten?
Schreibe ich für Häkel-Anfänger*Innen oder Häkel-Profis? Diese Fragen sind sehr wichtig, denn sie entscheiden, in welcher Form du schreiben musst.
Bei einem Häkel-Anfänger ist es wichtig, bei “A” wie Anfänger zu beginnen. Das heißt, du musst auch auf die kleinen Details eingehen und sie sehr genau erklären. Details, die du als selbstverständlich ansiehst, kennt jemand, der zum ersten Mal eine Häkelnadel in der Hand hält, vermutlich weniger. Aber auch diese Person möchte Freude am Häkeln finden und deine Anleitung verstehen lernen.
Entscheidest du dich allerdings für Profis zu schreiben, sollte deine Arbeit dementsprechend professionell sein und du kannst dir die Grundlagen zu einzelnen Maschen ersparen. Aber, und das ist sehr wichtig, die Zielgruppe musst du schon bei der Vorstellung deiner Arbeit deutlich machen.
Warum habe ich mich für dieses Projekt entschieden?
Auch diese Frage solltest du dir beantworten und auch deinen Leser*Innen mitteilen. Was bietet deine Kreation an, dass man sie gerne nacharbeiten möchte? Hier darfst du ruhig etwas Werbung für dein Projekt machen. Du kannst Eigenschaften einfließen lassen, die deine Arbeit besonders hervorheben. Diese Verkaufsfördernde Argumentation kannst du zum einen in der Einleitung deiner Häkelanleitung verwenden und zum Anderen ist sie beim Erstellen des Artikels zum Verkauf auf den Plattformen besonders wichtig.
Wie bin ich bei meiner Arbeit vorgegangen? Wie kann ich mein Werk präsentieren?
Auch solche Fragen solltest du nicht nur dir, sondern auch deinen Lesern beantworten.
Das heißt, auf was müssen deine Leser besonders achten bzw. worauf sollten sie besonderen Wert bei der Nacharbeit legen.
Um deine Häkelanleitung zu schreiben, ist es wichtig, der bildhaften Präsentation deiner Arbeit einen großen Stellenwert einzuräumen.
Das heißt, nicht nur das fertige Ergebnis deiner Häkelarbeit sollte aus verschiedenen Perspektiven gezeigt werden. Es sind vor allem die einzelnen Schritte eines Häkelmusters oder besondere Maschenfolgen, die du fotografieren könntest. Diese sind dann gezielt an genau der Stelle in deiner Häkelanleitung einzusetzen, die du beschreibst.
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Ran ans Werk: So soll deine Häkelanleitung aufgebaut sein
Der Aufbau einer Häkelanleitung sollte logisch sein. Das heißt, die Anordnung sollte der Arbeit entsprechend eingeteilt sein. Damit du in dem Aufbau einer Häkelanleitung nichts vergisst, skizziere dir alles, was du während deiner Häkelarbeit machst. So kannst du sicher sein, dass du jede Masche, jede Runde, jede Abweichung vom Grundmuster in deiner Häkelanleitung erwähnen wirst.
Eigentlich gibt es keine Angaben rund um dein Projekt, die du nicht in deine Häkelanleitung einfließen lassen kannst. Sie sind Grundlagen beim Aufbau deiner Häkelanleitung und sollten schon vor deiner eigentlichen Häkelschrift stehen. Deine Leser*Innen möchten auch die kleinsten Details erfahren. Gehe davon aus, sie sehen nur das geschriebene Wort und haben sonst kein Insiderwissen.
Den Aufbau deiner Häkelanleitung kannst du leicht in unserer Checkliste erkennen.
Deine 11 Schritte bis zur fertigen Häkelanleitung
In diesem Step-by-Step-Guide für Häkelanleitungen zeigen wir dir, wie du deine eigene Anleitung schreibst.
Schritt 1: Die Einleitung zu deinem Projekt
In der Einleitung stellst du dein Projekt vor. Du machst dort deine Leser*Innen richtig heiß drauf, direkt mit deiner Anleitung loszulegen. Hier kannst du gut mit schönem Storytelling arbeiten und beispielsweise eine Anekdote erzählen, wie du genau auf dieses Projekt gekommen bist. Außerdem kannst du erläutern, wieso du dich für eben diese Machart bei deinem Projekt entschieden hast.
Schritt 2: Grundlagen für das Nachhäkeln des Projekts
In den Grundlagen beschreibst du den Schwierigkeitsgrad und welche Voraussetzungen für deine Häkelarbeit mitgebracht werden sollten.
Der Schwierigkeitsgrad ist eine wichtige Angabe. Leser*Innen sollten sofort sehen, ob sie dieser Häkelanleitung gewachsen sind. Du kannst ihn in “leicht – mittel – schwer” einteilen, je nachdem wie viel Vorerfahrung beim Häkeln benötigt wird.
Schritt 3: Benötigte Grundkenntnisse beim Häkeln
Hier kannst du die Maschen aufführen, die Leser*Innen beherrschen sollten. Meist sind es die Grundmaschen, aus der dann ein Häkelmuster entsteht.
Wenn du allerdings Maschen aufführst, die nicht unbedingt zu den Häkel-Grundkenntnissen gehören, kannst du eine eigene Rubrik für die Erklärung dieser Maschen schreiben. Hilfreich sind auch hier Bilder, die den Maschenablauf aufzeigen.
Schritt 4: Größenangaben deines Häkelprojekts
In diesem Absatz kannst du speziell auf die Größe deines Projektes eingehen. Bei der Größenangabe genügt es nicht, wenn du zum Beispiel erwähnst, dass diese Babyhose für die Größe 52 gehäkelt wurde. Du solltest unbedingt auch die genauen Maße angeben, die mit deinem Garn entstanden sind: Breite, Länge, Umfang usw. Bei Accessoires genügen die genauen Zentimetermaße.
Schritt 5: Verwendetes Material beim Häkeln
In der Materialliste schreibst du alle Materialien auf, die für deine Arbeit benötigt werden.
Vom Garn über die Häkelnadel bis zur Schere, vom Knopf bis zur Stopfnadel. Hier wird alles aufgelistet, was für dein Werk benötigt wird.
Zunächst solltest du dein Garn beschreiben und warum du diese Garnart bevorzugt hast. Außerdem kannst du Vor- und Nachteile erwähnen. Zum Material gehört auch, mit welcher Häkelnadelstärke du gearbeitet hast, welche Utensilien sonst noch notwendig sind und mit welchen Accessoires du deine Arbeit ausgestattet hast.
Schritt 6: Die Vorbereitung vor dem eigentlichen Projekt
In dieser Rubrik können die Grundmaschen und die besonderen Arbeitstechniken erklärt werden. Du kannst ebenso Arbeits-Alternativen einfließen lassen. Hier können auch Hilfsmittel, die du beim Häkeln einsetzt, erwähnt werden.
Außerdem solltest du hier eine Legende für alle deine verwendeten Abkürzungen in der Häkelanleitung stellen. So können Leser*Innen während des Nacharbeitens bei Fragen direkt am Anfang der Anleitung nachschlagen. Es gibt einige gängige Maschenkürzel, die du auch verwenden kannst und bei Häkler*Innen bekannt sind.
Schritt 7: Ein wiederkehrendes Grundmuster
In diesem Teil der Häkelanleitung als Muster beschreibst du dein Grundmuster, das sich ständig wiederholt. Das können einzelne Maschen oder ganze Häkelreihen oder Häkelrunden sein.
So musst du nicht jedes Mal die gesamten Maschen aufs Neue erwähnen.
Es genügt, wenn du zum Beispiel schreibst:
- 1. Reihe: Anschlag von XX Maschen
- 2. Reihe: Nur feste Maschen häkeln
- 3. – 5. Reihe: Im Grundmuster fortfahren.
Wenn du Besonderheiten aus der Maschentechnik erklären möchtest, hast du in dieser Rubrik Platz dafür.
Schritt 8: Die Maschenprobe der verwendeten Wolle
In unserer Häkelanleitung bekommt die Maschenprobe einen eigenen Punkt. Wir finden es sehr wichtig, dass deine Leser*Innen erkennen, wie notwendig eine Maschenprobe ist. Nur mit ihr kann ein Projekt zur Zufriedenheit aller nachgearbeitet werden. Diesem Punkt solltest du einen besonderen Rahmen schenken, damit es keine Enttäuschungen von Seiten deiner Leser*Innen gibt.
Warum die Maschenprobe so wichtig ist? Ganz einfach – nicht jede Häkelmasche hat dieselbe Größe. Die Größe einer Häkelarbeit kann stark variieren, zum Beispiel durch das verwendete Garn bzw. die Wolle, sowie durch die Häkelnadel, mit der gearbeitet wird oder auch das Maschenbild. Daher solltest du auch deine Maschenprobe in deiner Häkelanleitung einbinden und sie bestenfalls auch fotografieren. So können Leser*Innen sie vor dem eigentlichen Projekt nacharbeiten, mögliche Abweichungen berücksichtigen und gegebenenfalls ihre Maschenanzahl umrechnen.
Schritt 9: Das Herzstück - deine Häkelanleitung
Nun kannst du endlich mit der ganzen Häkelanleitung beginnen. Beginne mit dem Schreiben bei der ersten Masche und ende mit dem letzten Arbeitsgang deines Projektes.
Hier einige Tipps für deine Häkelanleitung:
- Strukturiere deinen Text, indem du ihn in mehrere Absätze aufteilst.
- Arbeite bei der Herstellung deines Projektes immer mit Block und Bleistift und mache dir immer Notizen.
- Schreibe dir jede Einzelheit in den Reihen und Runden auf. Wenn dir Eigenheiten im Häkelmuster oder ähnliches auffallen, erwähne sie auch in der Anleitung.
- Arbeite für die Übersichtlichkeit mit Zwischenüberschriften.
- Füge immer wieder Bilder deiner Häkelarbeit mit ein. Für das Verständnis einer Beschreibung können Bilder sehr wichtig sein. Besonders wenn man für Anfänger schreibt.
- Notiere dir beim Fotografieren direkt die Reihe, die zu diesem Bild gehört.
- Wenn du es ganz genau nimmst, ist es für viele Leser*Innen hilfreich, wenn du die Anleitung wirklich Reihe für Reihe niederschreibst.
- Verzichte auf lange Textpassagen. Beim Häkeln lange Texte zu lesen unterbricht den Arbeitsfluss.
Schritt 10: Wie wird dein Projekt fertig gestellt?
In diesem Absatz beschreibst du genau, wie deine Arbeit fertiggestellt wird. Wie werden die Nähte geschlossen oder dein Projekt mit Accessoires versehen? Du kannst bei einer anfängerfreundlichen Anleitung hier genauer ausführen, mit welcher Technik die Häkelstücke zusammengenäht werden können und wie genau Restfäden unsichtbar vernäht werden.
Schritt 11: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Mit der Schlusskontrolle ist nicht nur das Korrekturlesen gemeint. Wer eine Anleitung einer Häkelarbeit verkauft, sollte genau kontrollieren, ob diese auch den Angaben entspricht und genauso nachgearbeitet werden kann.
Dies kannst du mit eine*r*m Test-Häkler*In schnell feststellen. Gib deine Anleitung mit Wolle und Garn einer Freundin oder einem Freund und lass sie ohne dein Zutun ganz nach deiner geschriebenen Anleitung häkeln. Wenn der Person fehlende Angaben oder verwirrende Formulierungen auffallen, kann sie dir die Problemstellen weiterleiten und du passt deine Anleitung ganz einfach an. Das Ergebnis und die Anregungen werden dir helfen, die Anleitung zu verbessern oder zufrieden auf deine Arbeit zu blicken.
Und jetzt ab an die Arbeit!
Wenn du dich an unseren Aufbau einer Häkelanleitung orientierst, wirst du schnell feststellen, dass es nicht schwierig ist, deine eigene Häkelanleitung zu schreiben. Unser Häkelanleitungs-Muster kann dir dabei sicher eine gute Hilfestellung sein.
Und wenn du nun deine Anleitung in ein strukturiertes Bild bringst, Fotos deiner Arbeit mit einfügst, hast du einen guten Start, um dein Projekt vielen Handarbeits-Fans zu präsentieren. Wenn du deine Häkelanleitungen schließlich noch zum Verkauf bereitstellen möchtest, kannst du dich ganz einfach bei myboshi als Designer*In registrieren.