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Mützenarten einfach erklärt: Beanie, Boshi, Baskenmütze

Beanie, Boshi, Baskenmütze

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Inhaltsverzeichnis

Der Herbst steht vor der Tür und wir beschäftigen uns wie so oft mit einem unserer liebsten Themen, der Mütze. Heute möchten wir dir ein wenig über die verschiedenen Mützenarten und deren Geschichte berichten.

Ausgrabungen lassen vermuten, dass bereits in der Steinzeit Mützen getragen wurden. In der Antike erlebte dann die sogenannte phrygische Mütze, eine der Schlumpfmütze ähnliche Kopfbedeckung ihren Siegeszug auf den Köpfen der (vor allem männlichen) Menschen.

Im Mittelalter gehörte es zum guten Ton, nicht ohne Kopfbedeckung das Haus zu verlassen. Mehrere Gründe also, das Thema Mützenarten und ihre Geschichte genauer unter die Lupe zu nehmen.

Woher kommt das Wort "Mütze"?

Im Mittelalter wurden die typischen Mönchskutten mit der großen Kapuze „almutia“ genannt, ein Abkömmling des arabischen Wortes „al-musta-kah“, was übersetzt so viel wie Pelzmantel mit langen Ärmeln heißt. Im Lauf der Zeit wurde dann nur noch die Kapuze des Mantels als „almuz“ bezeichnet. Aus diesem Wort entstand schließlich der Begriff „Mütze“.

Beanie, Boshi, Baskenmütze – Inspiration

Welche Mützenarten gibt es?

Würde man alle Mützenarten aufzählen, die es auf der Welt gibt, so müssten wir wahrscheinlich extra Speicherplatz auf unserem Server schaffen.

Tatsächlich existiert eine unendlich große Zahl verschiedener Mützenarten, die je nach kulturellem Hintergrund und Zeitepoche ganz unterschiedlich aussehen und ausgesehen haben.

Zum Teil ist die Abgrenzung zum Hut gar nicht so einfach. Schauen wir uns einfach mal ein paar besonders interessante Modelle an:

Chullo: die Ohrenklappenmütze

Da gibt es zum Beispiel die für die Andenregion typische Chullo. Schon die Inkas trugen diese Mütze und drückten damit die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht aus. Heute sieht man die Chullo auch immer mehr in unseren Breiten.

Gerade im Winter ist die Chullo für besonders leicht frierende Köpfe eine praktische und schicke Möglichkeit sich warm zu halten. Wenn du dir deine eigene Chullo häkeln willst, findest du zum Beispiel hier ein passendes Häkelset für die Mütze Kobe.

Beanie, Boshi, Baskenmütze – Mütze Kobe

Schiebermütze: trendy und schick

Die ersten Autos, die Anfang des 20. Jahrhunderts die Welt eroberten, besaßen noch kein Dach. Da konnte es dann recht zugig werden und die Menschen mussten beim Fahren eine Kopfbedeckung tragen.

Die damals üblichen Mützen und Hüte waren so hoch, dass sie einem während der Fahrt schon mal vom Kopf flogen. Deshalb wurde die flache und windschnittige Schiebermütze entwickelt.

Schiebermütze heißt sie übrigens deshalb, weil sie auch gern von den Vorarbeitern der großen Industriefirmen getragen wurde, die vor allem in Berlin als Schieber bezeichnet wurden.

Auch wenn sie einige Jahrzehnte kaum noch auf Köpfen zu sehen war, erfreut sich die Schiebermütze mittlerweile wieder großer Beliebtheit. Willst du mehr zum Thema Schiebermütze erfahren, empfehlen wir dir folgenden Artikel aus der ZEIT.

Wenn du ein geübter Häkler oder eine geübte Häklerin bist, dann probier doch mal die Schiebermütze aus. Hier findest du eine passende Anleitung für eine Schiebermütze!

Zipfelmütze: eine Mütze mit Geschichte

Die Zipfelmütze hat eine lange Tradition. In der Antike war sie als Phrygische Mütze weit verbreitet, eine Zipfelmütze deren Ende nach vorn geklappt wurde. Berühmtheit erlangte die Zipfelmütze vor allem ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Aufkommen des „Deutschen Michel“.

Hierbei handelte es sich um eine karikaturartige Darstellung des „typischen Deutschen“ der Biedermeierzeit. Dessen Interesse am politischen Geschehen beschränkte sich auf ein Minimum, am liebsten führte er ein ruhiges, unaufgeregtes Leben.

Noch heute spiegelt sich die Darstellung des Zipfelmützenmannes in der Figur des Gartenzwergs wider, der ja als klassisch deutsch gilt. Beim Thema Zipfelmütze darf selbstverständlich der Weihnachtsmann nicht fehlen, auch wenn der genau genommen nur eine amerikanische Nachahmung des deutschen Nikolaus ist.

Der Weihnachtsmann wird typischerweise mit roter Zipfelmütze dargestellt, an deren Ende sich ein weißer Bommel befindet. Diese Zipfelmütze und überhaupt der gesamte Weihnachtsmann gehen auf den Bischof Nikolaus von Myra zurück, der im 3.-4. Jahrhundert nach Christus gelebt und der Überlieferung nach zahlreiche Wunder vollbracht haben soll.

Nikolaus von Myra wurde auf Abbildungen mit seiner Bischofsmütze, der sogenannten Mitra dargestellt, aus der die Zipfelmütze des Weihnachtsmannes entstanden ist. Übrigens, bis in den Beginn des 20. Jahrhunderts hinein wurden Zipfelmützen nur von Männern getragen.

Heute kann jeder, der Lust hat, seine eigene Zipfelmütze häkeln. Und wer glaubt, dass Zipfelmützen nur was für Liebhaber des 19. Jahrhunderts sind, der irrt sich gewaltig. Schau doch mal hier vorbei.

Beanie, Boshi, Baskenmütze – Zipfelmütze Natori

Baskenmütze: typisch französisch

Die Baskenmütze trägt eigentlich einen falschen Namen. Ihre Ursprünge liegen nämlich nicht im Baskenland, sondern in der französischen Provinz Béarn, die sich am Fuße der Pyrenäen befindet.

Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Baskenmütze der Renner in Paris und steht seitdem für Frankreich wie kaum ein anderes Kleidungsstück. Wenn Du deine eigene Baskenmütze häkeln willst, dann klick mal hier.

Beanie, Boshi, Baskenmütze – Baskenmütze Kikiyu

Beanie: der All Time Classic

Vor allem aus den kalten Wintermonaten nicht mehr wegzudenken, ist sie DIE Mütze unserer Zeit. Das Wort „Beanie“ leitet sich aus dem englischen Wort „bean“ für Bohne ab, eine flapsige Bezeichnung für Kopf.

Früher wurde die Beanie vor allem von Arbeitern getragen, die darunter störende Haare versteckten. Mittlerweile gibt es sie in unglaublich vielen Farben und Materialien.

Interessanterweise waren in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts insbesondere in den USA Beanies mit Propeller an der Spitze beliebt. Manchmal kannst du in alten amerikanischen Filmen noch Kinder mit solchen Propellermützen sehen.

Wenn du Lust auf eine selbstgemachte Beanie bekommen hast, dann schau mal bei der Beanie Bunkyo vorbei oder such dir in unserem myboshi Anleitungsmarkt eine von zahlreichen anderen Beanis aus.

myboshi Häkelset Beanie Bunkyo

Boshi: eine Mütze kommt aus Japan nach Deutschland

Klar darf bei der Aufzählung unsere liebste Mütze nicht fehlen: die Boshi, die Inspiration für unseren Markennamen war. „Boshi“ ist japanisch und bedeutet nichts anderes als „Mütze“.

Im deutschsprachigen Raum hat sich der Begriff in den letzten Jahren als Bezeichnung für selbstgehäkelte Mützen etabliert. Wie genau die klassische Boshi auszusehen hat, können wir gar nicht so genau beantworten, da es einfach zu viele verschiedene Möglichkeiten gibt.

Hauptsache selbstgemacht! Falls dich mehr dazu interessiert, schau mal beim Boshi-Artikel auf Wikipedia nach. Willst du deine eigene Boshi häkeln, dann findest du hier alle Anleitungen für Mützen in verschiedensten Formen und Farben.

Wenn du mehr wissen willst

Selbstverständlich handelt es sich bei unserer Aufzählung nur um eine kleine Auswahl, es gibt und gab unglaublich mehr verschiedene Mützenarten, allerdings erschienen uns die eben Genannten besonders interessant und auch „nachmachenswert“.

Wer sich genauer mit dem Thema Mütze beschäftigen will, sollte mal einen Blick in „Reclams Mode- und Kostümlexikon“(5. Erweiterte Auflage, Reclam Stuttgart 2005) von Ingrid Loschek werfen.

Jetzt musst du dich nur noch entscheiden: Welche Mützenart gefällt dir am besten oder passt am besten zu deiner Kopfform?

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